

Palmen in der Schweiz

Fossiler Palmenstrunk. In Frauenfeld gefunden
In der Urzeit war das Klima der heutigen Schweiz deutlich wärmer und tropischer, wodurch Pflanzenarten gedeihen konnten, die heute nicht mehr in dieser Region vorkommen. Dazu gehörten auch Palmen, die in mehreren Epochen der Erdgeschichte in der Schweiz beheimatet waren. Fossile Überreste dieser Palmen bieten faszinierende Einblicke in die geologische und ökologische Vergangenheit der Region.
Palmenfossilien aus der Schweiz stammen überwiegend aus dem Tertiärzeitalter, das vor etwa 65 Millionen Jahren begann und vor rund 2,6 Millionen Jahren endete. In dieser Periode, besonders während des Eozäns (vor 56 bis 33,9 Millionen Jahren), war das Klima auf der Erde wärmer und feuchter, was die Ausbreitung tropischer und subtropischer Pflanzen auch in mittleren Breiten ermöglichte.
Damals gab es in der Region, die heute als die Schweiz bekannt ist, eine üppige Vegetation, zu der Palmen gehörten. Sie wuchsen in Sumpf- und Küstengebieten, wo das warme Klima und reichlich Wasser ideale Bedingungen boten. Fossilien von Palmenblättern, Palmensamen und sogar von versteinertem Holz wurden in verschiedenen Schichten entdeckt, die auf diese klimatisch günstigeren Zeiten zurückgehen.
Mit dem Ende des Tertiärs und dem Beginn des Quartärs vor etwa 2,6 Millionen Jahren kam es zu einer globalen Abkühlung, die in die Eiszeiten mündete. Diese Klimaveränderungen führten zu einem Rückgang der tropischen Pflanzenwelt in Europa. Palmen, die auf wärmere Temperaturen und konstante Feuchtigkeit angewiesen waren, verschwanden allmählich aus der Schweiz und nördlicheren Breitengraden. Die wiederkehrenden Gletscher der Eiszeiten zerstörten die letzten Reste tropischer Vegetation in der Region.
Fossile Überreste von Palmen in der Schweiz sind ein bedeutendes Zeugnis für die tropischen Bedingungen der Region in der Vergangenheit. Einige der wichtigsten Funde von Palmenfossilien wurden in Regionen wie dem Schweizer Jura und den Voralpen gemacht, wo Sedimente aus der Zeit des Tertiärs gut erhalten sind.
Diese Fossilien bieten wertvolle Einblicke in die Evolution der Palmen und zeigen, wie sich das Klima in Europa verändert hat. Insbesondere versteinertes Palmenholz und Blätter wurden entdeckt, die heute in verschiedenen Museen ausgestellt sind.
Die fossilen Überreste von Palmen in der Schweiz sind ein faszinierendes Zeugnis für die geologische und klimatische Vergangenheit des Landes. Sie stammen aus einer Zeit, als das heutige Mitteleuropa tropische Vegetation und wärmere Klimabedingungen erlebte. Mit dem Ende des Tertiärs und dem Beginn der Eiszeiten verschwanden diese Palmen aus der Region. Heute sind ihre versteinerten Überreste in verschiedenen Schweizer Museen zu sehen, die einen beeindruckenden Einblick in die Urzeit der Region bieten.