

Palmen in der Schweiz

Fossiler Palmenstrunk. In Frauenfeld gefunden
Stellen Sie sich vor: Vor Millionen Jahren, als das Klima noch deutlich wärmer war, wuchsen Palmen auch dort, wo heute Alpen und Seen liegen. Palmen in der Schweiz sind heute vor allem ein spannendes Forschungsthema — denn Fossilien belegen, dass diese Pflanzen einst mit unserer Region verbunden waren.
Fossile Funde in der Schweiz
In mehreren Fundstellen, etwa im Schweizer Jura und in den Voralpen, wurden palmenartige Blätter, Samen und Pollen gefunden. Diese Palmenfossilien zeigen, dass während des Eozäns warme und feuchte Bedingungen herrschten, die Palmen erlaubten, deutlich weiter nördlich zu gedeihen als heute.
Klima, Verbreitung und Rückzug
Während des Eozäns (vor ca. 56–34 Mio. Jahren) herrschten wärmere Verhältnisse — ein Grund für die weite Verbreitung von Palmen in Europa. Mit der anschließenden globalen Abkühlung und späteren Eiszeiten zogen sich die meisten Arten in tropische und subtropische Regionen zurück.
Heute – kultivierte Palmen in der Schweiz
Heutzutage sind wildwachsende Palmen in den meisten Teilen der Schweiz praktisch verschwunden. Allerdings hat sich die Tessinerpalme (Trachycarpus fortunei) in den letzten Jahrzehnten lokal naturalisiert — vor allem im Tessin — und bildet dort stellenweise dichte Bestände, die einheimische Pflanzen verdrängen können.
