

Winterhärte der Palmen
Palmen sind in ihrer Frostresistenz eingeschränkt, weil sie sich in tropischen und subtropischen Klimazonen entwickelt haben und einige der frosttoleranten Mechanismen der Bäume nicht besitzen. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:
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Anatomische Struktur: Palmen haben keinen klassischen Holzkern wie Bäume. Stattdessen bestehen sie aus dichtem, faserigem Gewebe, das weniger isolierend ist und weniger Schutz gegen extreme Temperaturen bietet. Bäume dagegen haben dicke Schichten aus Holz und Rinde, die sie gegen Frost isolieren und das Eindringen von Kälte in das empfindliche Gewebe verzögern.
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Speicherung von Wasser und Nährstoffen: Bäume lagern Wasser und Nährstoffe in den tiefen Wurzeln und im Kernholz ein, das oft winterhart ist. Viele Palmenarten haben weniger tief reichende Wurzeln und lagern Feuchtigkeit eher in den äußeren Gewebeschichten ein, die schneller einfrieren können.
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Fehlen der Laubabwurf-Strategie: Bäume in kälteren Klimazonen werfen ihre Blätter im Herbst ab, was den Stoffwechsel reduziert und das Risiko der Frostschäden an den Blättern eliminiert. Die meisten Palmen behalten ihre Blätter das ganze Jahr über und sind damit besonders anfällig, wenn Kälte das Laub erreicht und Schäden verursacht.
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Zellschutz und Frostschutzmittel: Bäume, die Frost gewohnt sind, produzieren oft Zucker und Proteine, die wie ein Frostschutzmittel wirken. Diese Substanzen schützen die Zellen vor dem Einfrieren. Die meisten Palmenarten produzieren solche Schutzstoffe kaum oder gar nicht, da sie für wärmere Temperaturen ausgelegt sind.
Zusammengefasst, fehlen Palmen diese Anpassungsmechanismen, die Bäume für den Umgang mit Frost entwickelt haben. Einige Palmenarten können jedoch leichten Frost tolerieren, indem sie sich langsam an Kälte anpassen, aber sie bleiben in der Frostresistenz deutlich hinter den Bäumen zurück.
An dieser Stelle kommen wir zu den schwierig zu beziffernden Frostresistenzen.
-5 °C in einer klaren, windstillen Winternacht ist nicht dasselbe wie starker Wind, der ebenfalls -5 °C mit sich bringt. In letzterem Fall erfriert die Palme deutlich schneller.
Es hängt immer von den begleitenden Bedingungen ab, ob niedrige Temperaturen einer Palme schaden oder nicht. Aus diesem Grund unterscheiden sich die angegebenen Frostresistenzen oft von Quelle zu Quelle und sollten immer mit Vorsicht betrachtet werden.
Auch können langanhaltende Nässe und Kälte den Tod der Palme bedeuten.