

Ahu Tongariki auf der Osterinsel
Die Verschwundenen Palmen der Osterinsel

Die berühmten Steinstatuen (Moai's) der Osterinsel

Die Kokospalmen, die heute auf der Osterinsel wachsen, sind nicht einheimisch.
Die Osterinsel, vor Ort Rapa Nui genannt, ist eine kleine Landmasse mit einer Fläche von 166 km². Sie liegt etwa 3.500 km von der chilenischen Küste entfernt.
Berühmt wurde die Insel durch ihre beeindruckenden Steinstatuen, die Moai. Aufgrund ihrer Isolation und der Tatsache, dass sie nie mit kontinentalem Festland verbunden war, weist Rapa Nui eine begrenzte Vielfalt an Flora auf.
Einst wuchs auf der Osterinsel die Paschalococos disperta, eine heute ausgestorbene Palmenart, die zur Gattung der Honigpalmen (Jubaea) gehörte. Diese Palme ähnelte der noch in Südamerika vorkommenden Chilenischen Honigpalme (Jubaea chilensis). Die Paschalococos war vermutlich eine hochwachsende Palme mit einem kräftigen Stamm und großen, gefiederten Blättern.
Diese Palmen spielten eine zentrale Rolle im Ökosystem und Alltag der Inselbewohner:
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Ressourcenlieferant: Das Holz wurde für den Bau von Hütten und Kanus verwendet, die Fasern und Blätter dienten zur Herstellung von Seilen und Dächern.
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Bodenstabilität: Die Wurzeln der Palmen schützten den Boden vor Erosion.
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Nahrungsquelle: Samen und andere Pflanzenteile könnten den Bewohnern als Nahrung gedient haben.
Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert verschwand die Paschalococos von der Insel. Dies geschah durch:
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Menschliche Übernutzung: Holz wurde für den Bau von Moai-Plattformen, Kanus und andere Zwecke exzessiv gefällt.
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Rodung für Landwirtschaft: Die steigende Bevölkerung benötigte mehr Flächen für den Ackerbau.
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Eingeschleppte Ratten: Diese Nagetiere, die vermutlich mit den Polynesiern eingeschleppt wurden, fraßen die Samen der Palmen und verhinderten so deren natürliche Vermehrung.
Heute gibt es keine einheimischen Palmen mehr auf Rapa Nui. Die Geschichte der Paschalococos disperta ist ein eindrückliches Beispiel für die Folgen von Umweltzerstörung und verdeutlicht die Anfälligkeit eines Ökosystems in Isolation.
